Overview
Der Wiener Kongress und sein europäisches Friedenssystem
Type:
acdh:Project
label
Identifier(s):
https://id.acdh.oeaw.ac.at/maechtekongresse/projects/P21177
perm_identity
Principal Investigator(s):
Reinhard Stauber
today
Start Date:
1 Feb 2009
today
End Date:
31 Mar 2013
flag
Language:
German
history
Life Cycle Status:
completed
Der Wiener Kongress und sein europäisches Friedenssystem
Property | Value(s) |
---|---|
acdh:aclRead |
public
|
acdh:createdBy |
admin
|
acdh:hasAvailableDate
|
2019-07-17
|
acdh:hasBinaryUpdatedRole |
admin
|
acdh:hasCoverageEndDate
|
1821-01-01
|
acdh:hasCoverageStartDate
|
1814-01-01
|
acdh:hasDescription
|
Die große historische Leistung des Wiener Kongresses war die Schaffung eines Systems zwischenstaatlicher
Friedenswahrung und Konfliktregelung in Europa, das nach den territorial-politischen Erschütterungen der napoleonischen Zeit für mehrere Jahrzehnte Bestand hatte. Damit verbunden war ein fundamentaler, qualitativer Wechsel im Stil der internationalen Politik, zu dem sich alle "Player" bekannten: die Überwindung der Fixierung rein auf einzelstaatliche Interessen zugunsten der Verpflichtung auf eine funktionierende europäische Sicherheitsordnung mit planbaren Spielregeln für Mediation und Konfliktmanagement. Die Botschafterkonferenzen und Kongresse seit 1814 waren erste konkrete Bausteine für eine solche Sicherheitsordnung. Im "Europäischen Mächtekonzert" des 19. Jahrhunderts mit seiner kompliziert ausbalancierten Mechanik von Einflusssphären nahm der österreichische Kaiserstaat unter der diplomatischen Regie Metternichs aufgrund seiner territorialen Interessen in Richtung deutscher Staatenwelt, Italien sowie Balkan eine zentrale Rolle ein. Während die Entwicklung der europäischen Staatenordnung vom Krimkrieg bis zum Ausbruch der großen Balkankrise 1875, an deren Ende der letzte europäische Mächte-Kongress in Berlin 1878 steht, gut erforscht ist, fehlt nach wie vor eine moderne, angemessene und leicht zugängliche Dokumentation für die europapolitisch zentral wichtige "Wiener Ordnung" von 1815 und für ihre Entfaltung in der "Kongresspolitik" der 1820er-Jahre, die der systematischen, internationalen und gesamteuropäischen Dimension dieser Ordnung Rechnung tragen würde. Es scheint also überfällig und lohnend zugleich, sich mit einem neuen Editionsprojekt dem Funktionieren der europäischen Mächtepolitik 1814/15 - 1825 zuzuwenden, und zwar zunächst aus der bislang ganz unterbelichteten Perspektive des Wiener Hofs heraus. Dies sichert gleichzeitig einen praktikablen und im beantragten Zeitrahmen abzuarbeitenden Auftakt für ein mögliches Langfrist-Projekts zum Thema "Das Europäische System des Wiener Kongresses". Konkretes Ziel ist ein substantieller Dokumentationsband, der auf der Basis archivalischer Originale in Wien Schlüsseldokumente zum Inhalt wie zu den Verfahrensweisen des europäischen Systems im Zeichen der "Wiener Ordnung" zugänglich macht und durch die Beigabe deutschsprachiger Regesten weitum konsultierbar sowie im akademischen Unterricht einsetzbar ist. Ausgewertet sollen dafür im Österreichischen Staatsarchiv - Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien aus der Bestandsgruppe "Staatskanzlei" die "Kongressakten" (46 Faszikel) und "Vorträge" (37 Kartons) werden. Damit soll vor allem ein konkreter, weithin sichtbarer Schritt getan werden, um in Hinblick auf die 200jährige Wiederkehr des Wiener Kongresses 2014/15 österreichische und von Österreich aus initiierte Forschungen einzubringen in das neue Interesse an einer systematisch erforschten "Internationalen Geschichte" des "langen" 19. Jahrhunderts. |
acdh:hasEndDate
|
2013-03-31
|
acdh:hasLanguage
|
|
acdh:hasLifeCycleStatus
|
|
acdh:hasNonLinkedIdentifier
|
FWF: P 21177
|
acdh:hasPrincipalInvestigator
|
|
acdh:hasRelatedCollection
|
|
acdh:hasStartDate
|
2009-02-01
|
acdh:hasTitle
|
Der Wiener Kongress und sein europäisches Friedenssystem
|
acdh:hasUpdatedDate
|
2019-08-27T11:30:39.68Z
|
acdh:hasUpdatedRole |
admin
|
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acdh:hasIdentifier
|
Inverse Data
Property | Value(s) |
---|
Dissemination Services
Summary
info_outline
Coverage Start Date:
1814
info_outline
Coverage End Date:
1821
info_outline
Description:
Die große historische Leistung des Wiener Kongresses war die Schaffung eines Systems zwischenstaatlicher
Friedenswahrung und Konfliktregelung in Europa, das nach den territorial-politischen Erschütterungen der
napoleonischen Zeit für mehrere Jahrzehnte Bestand hatte. Damit verbunden war ein fundamentaler, qualitativer
Wechsel im Stil der internationalen Politik, zu dem sich alle "Player" bekannten: die Überwindung der Fixierung
rein auf einzelstaatliche Interessen zugunsten der Verpflichtung auf eine funktionierende europäische
Sicherheitsordnung mit planbaren Spielregeln für Mediation und Konfliktmanagement. Die Botschafterkonferenzen
und Kongresse seit 1814 waren erste konkrete Bausteine für eine solche Sicherheitsordnung.
Im "Europäischen Mächtekonzert" des 19. Jahrhunderts mit seiner kompliziert ausbalancierten Mechanik von
Einflusssphären nahm der österreichische Kaiserstaat unter der diplomatischen Regie Metternichs aufgrund seiner
territorialen Interessen in Richtung deutscher Staatenwelt, Italien sowie Balkan eine zentrale Rolle ein. Während
die Entwicklung der europäischen Staatenordnung vom Krimkrieg bis zum Ausbruch der großen Balkankrise 1875,
an deren Ende der letzte europäische Mächte-Kongress in Berlin 1878 steht, gut erforscht ist, fehlt nach wie vor
eine moderne, angemessene und leicht zugängliche Dokumentation für die europapolitisch zentral wichtige "Wiener
Ordnung" von 1815 und für ihre Entfaltung in der "Kongresspolitik" der 1820er-Jahre, die der systematischen,
internationalen und gesamteuropäischen Dimension dieser Ordnung Rechnung tragen würde.
Es scheint also überfällig und lohnend zugleich, sich mit einem neuen Editionsprojekt dem Funktionieren der
europäischen Mächtepolitik 1814/15 - 1825 zuzuwenden, und zwar zunächst aus der bislang ganz unterbelichteten
Perspektive des Wiener Hofs heraus. Dies sichert gleichzeitig einen praktikablen und im beantragten Zeitrahmen
abzuarbeitenden Auftakt für ein mögliches Langfrist-Projekts zum Thema "Das Europäische System des Wiener
Kongresses". Konkretes Ziel ist ein substantieller Dokumentationsband, der auf der Basis archivalischer Originale
in Wien Schlüsseldokumente zum Inhalt wie zu den Verfahrensweisen des europäischen Systems im Zeichen der
"Wiener Ordnung" zugänglich macht und durch die Beigabe deutschsprachiger Regesten weitum konsultierbar
sowie im akademischen Unterricht einsetzbar ist. Ausgewertet sollen dafür im Österreichischen Staatsarchiv -
Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien aus der Bestandsgruppe "Staatskanzlei" die "Kongressakten" (46 Faszikel) und
"Vorträge" (37 Kartons) werden.
Damit soll vor allem ein konkreter, weithin sichtbarer Schritt getan werden, um in Hinblick auf die 200jährige
Wiederkehr des Wiener Kongresses 2014/15 österreichische und von Österreich aus initiierte Forschungen
einzubringen in das neue Interesse an einer systematisch erforschten "Internationalen Geschichte" des "langen" 19.
Jahrhunderts.
Friedenswahrung und Konfliktregelung in Europa, das nach den territorial-politischen Erschütterungen der
napoleonischen Zeit für mehrere Jahrzehnte Bestand hatte. Damit verbunden war ein fundamentaler, qualitativer
Wechsel im Stil der internationalen Politik, zu dem sich alle "Player" bekannten: die Überwindung der Fixierung
rein auf einzelstaatliche Interessen zugunsten der Verpflichtung auf eine funktionierende europäische
Sicherheitsordnung mit planbaren Spielregeln für Mediation und Konfliktmanagement. Die Botschafterkonferenzen
und Kongresse seit 1814 waren erste konkrete Bausteine für eine solche Sicherheitsordnung.
Im "Europäischen Mächtekonzert" des 19. Jahrhunderts mit seiner kompliziert ausbalancierten Mechanik von
Einflusssphären nahm der österreichische Kaiserstaat unter der diplomatischen Regie Metternichs aufgrund seiner
territorialen Interessen in Richtung deutscher Staatenwelt, Italien sowie Balkan eine zentrale Rolle ein. Während
die Entwicklung der europäischen Staatenordnung vom Krimkrieg bis zum Ausbruch der großen Balkankrise 1875,
an deren Ende der letzte europäische Mächte-Kongress in Berlin 1878 steht, gut erforscht ist, fehlt nach wie vor
eine moderne, angemessene und leicht zugängliche Dokumentation für die europapolitisch zentral wichtige "Wiener
Ordnung" von 1815 und für ihre Entfaltung in der "Kongresspolitik" der 1820er-Jahre, die der systematischen,
internationalen und gesamteuropäischen Dimension dieser Ordnung Rechnung tragen würde.
Es scheint also überfällig und lohnend zugleich, sich mit einem neuen Editionsprojekt dem Funktionieren der
europäischen Mächtepolitik 1814/15 - 1825 zuzuwenden, und zwar zunächst aus der bislang ganz unterbelichteten
Perspektive des Wiener Hofs heraus. Dies sichert gleichzeitig einen praktikablen und im beantragten Zeitrahmen
abzuarbeitenden Auftakt für ein mögliches Langfrist-Projekts zum Thema "Das Europäische System des Wiener
Kongresses". Konkretes Ziel ist ein substantieller Dokumentationsband, der auf der Basis archivalischer Originale
in Wien Schlüsseldokumente zum Inhalt wie zu den Verfahrensweisen des europäischen Systems im Zeichen der
"Wiener Ordnung" zugänglich macht und durch die Beigabe deutschsprachiger Regesten weitum konsultierbar
sowie im akademischen Unterricht einsetzbar ist. Ausgewertet sollen dafür im Österreichischen Staatsarchiv -
Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien aus der Bestandsgruppe "Staatskanzlei" die "Kongressakten" (46 Faszikel) und
"Vorträge" (37 Kartons) werden.
Damit soll vor allem ein konkreter, weithin sichtbarer Schritt getan werden, um in Hinblick auf die 200jährige
Wiederkehr des Wiener Kongresses 2014/15 österreichische und von Österreich aus initiierte Forschungen
einzubringen in das neue Interesse an einer systematisch erforschten "Internationalen Geschichte" des "langen" 19.
Jahrhunderts.
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Type:
acdh:TopCollection
today
Available Date:
16 Jul 2019
info
The congresses of Aachen (1818), Troppau (1820), Laibach (1821) and Verona (1822), whose records are available now in a digital edition, are the result of a new conception of foreign policy after the Napoleonic war. Temporarily, interstate rivalry and power politics have been replaced by intergovernmental cooperation, which has hitherto not been practiced to this extent. The political and territorial reorganization of Europe negotiated at the Congress of Vienna (1814/15) was the result of this cooperation. On the level of international law, this cooperation was secured by a complex system of alliances and acquired a certain degree of institutionalization as the so-called European Concert of Powers. In Aachen, Troppau, Ljubljana and Verona, the representatives of the powers met to discuss open questions of European interest, avert or resolve international crises and guarantee peace and tranquillity in Europe. The protocols and other documents edited here show the official reading of the negotiations. As such, they provide an insight into the intellectual foundation and practical functioning of the European Conference of Powers.