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Die Kongresse von Troppau und Laibach 1820/21
Type: acdh:Project
perm_identity Principal Investigator(s): Karin Schneider
today Start Date: 1 Dec 2016
today End Date: 31 Aug 2020
flag Language: German
history Life Cycle Status: active
Die Kongresse von Troppau und Laibach 1820/21
Property Value(s)
acdh:aclRead
public
acdh:createdBy
admin
acdh:hasAvailableDate
2019-07-17
acdh:hasBinaryUpdatedRole
admin
acdh:hasCoverageEndDate
1821-01-01
acdh:hasCoverageStartDate
1820-01-01
acdh:hasDescription
1820 und 1821 versammelten sich die Vertreter der europäischen Großmächte erst in der schlesischen
Kleinstadt Troppau/Oppava, und dann in Laibach/Ljubljana, um Krisenpolitik zu betreiben: Auf der
Kongressagenda stand die Frage, wie das Europäische Mächtekonzert auf die im Königreich beider
Sizilien ausgebrochene konstitutionelle Revolution reagieren sollte. War eine militärische Intervention
die einzige Möglichkeit, um die herkömmliche monarchische Ordnung in Süditalien wieder
herzustellen? Oder sollte einer Nichtinterventionspolitik der Vorrang eingeräumt und dadurch der
politische Umsturz akzeptiert werden?
Grundlage der Gespräche 1820/21 waren die verschiedenen Allianzverträge, die ab 1814 zwischen den
europäischen Mächten abgeschlossen worden waren. Das Ziel dieser Maßnahmen war die Sicherung
des Frieden und der politischen Ruhe auf dem durch die Revolutions- und Napoleonischen Kriege
gebeutelten Kontinent. Zwar war ein gemeinsames Ziel definiert – doch wie dieses angesichts erneuter
revolutionärer Unruhen etwa in Süditalien erreicht werden sollte, war nicht vertraglich festgelegt
worden.
Während der Verhandlungen in Troppau und Laibach traten die unterschiedlichen Ansichten der
beteiligten europäischen Mächte in dieser Frage klar zu Tage. Erstmals nach dem Ende des Wiener
Kongresses und dem endgültigen Sieg über Napoleon wurde das europäische Allianzsystem auf die
Probe gestellt.
Das Projekt untersucht die verschiedenen politischen Ansätze und Strategien der Mächte und setzt
diese mit innenpolitischen Faktoren ebenso in Zusammenhang wie mit den unterschiedlichen
Vorstellungen der beteiligten Staatsmänner über das Wesen und den Zweck des Europäischen
Mächtekonzerts. Die zentrale Frage ist dabei jene nach der konkreten Funktionsweise des Konzerts.
Wie wurden die Allianzverträge jeweils interpretiert? Welche Konfliktlösungsstrategien wurden
angewendet? Welche Staaten wurden zu den Gesprächen zugelassen? Wo sind die Verhandlungen in
Troppau und Laibach im Diskurs über Intervention bzw. Nichtintervention in Zweitstaaten zu
verorten?
Das Projekt befasst sich mit zwei bisher wenig untersuchten Mächtekongressen und leistet daher einen
wichtigen Beitrag zum Verständnis europäischer Mächtepolitik in der Ära nach dem Wiener
Kongress. Doch ist der zentrale Konfliktpunkt der Verhandlungen nicht nur relevant für die erste
Hälfte des 19. Jahrhunderts: Auch heute stellt sich angesichts zahlreicher internationaler Krisen immer
noch die Frage nach der Reaktion der Staatengemeinschaft, die letztlich stets auf die Alternative
Intervention – Nicht-Intervention hinausläuft.
acdh:hasEndDate
2020-08-31
acdh:hasLanguage
acdh:hasLifeCycleStatus
acdh:hasNonLinkedIdentifier
FWF: P 28448
acdh:hasPrincipalInvestigator
acdh:hasRelatedCollection
acdh:hasStartDate
2016-12-01
acdh:hasTitle
Die Kongresse von Troppau und Laibach 1820/21
acdh:hasUpdatedDate
2019-08-27T11:28:32.661Z
acdh:hasUpdatedRole
admin
rdf:type
acdh:hasIdentifier

Inverse Data

Property Value(s)

Dissemination Services

Summary

info_outline Coverage Start Date: 1820
info_outline Coverage End Date: 1821
info_outline Description: 1820 und 1821 versammelten sich die Vertreter der europäischen Großmächte erst in der schlesischen
Kleinstadt Troppau/Oppava, und dann in Laibach/Ljubljana, um Krisenpolitik zu betreiben: Auf der
Kongressagenda stand die Frage, wie das Europäische Mächtekonzert auf die im Königreich beider
Sizilien ausgebrochene konstitutionelle Revolution reagieren sollte. War eine militärische Intervention
die einzige Möglichkeit, um die herkömmliche monarchische Ordnung in Süditalien wieder
herzustellen? Oder sollte einer Nichtinterventionspolitik der Vorrang eingeräumt und dadurch der
politische Umsturz akzeptiert werden?
Grundlage der Gespräche 1820/21 waren die verschiedenen Allianzverträge, die ab 1814 zwischen den
europäischen Mächten abgeschlossen worden waren. Das Ziel dieser Maßnahmen war die Sicherung
des Frieden und der politischen Ruhe auf dem durch die Revolutions- und Napoleonischen Kriege
gebeutelten Kontinent. Zwar war ein gemeinsames Ziel definiert – doch wie dieses angesichts erneuter
revolutionärer Unruhen etwa in Süditalien erreicht werden sollte, war nicht vertraglich festgelegt
worden.
Während der Verhandlungen in Troppau und Laibach traten die unterschiedlichen Ansichten der
beteiligten europäischen Mächte in dieser Frage klar zu Tage. Erstmals nach dem Ende des Wiener
Kongresses und dem endgültigen Sieg über Napoleon wurde das europäische Allianzsystem auf die
Probe gestellt.
Das Projekt untersucht die verschiedenen politischen Ansätze und Strategien der Mächte und setzt
diese mit innenpolitischen Faktoren ebenso in Zusammenhang wie mit den unterschiedlichen
Vorstellungen der beteiligten Staatsmänner über das Wesen und den Zweck des Europäischen
Mächtekonzerts. Die zentrale Frage ist dabei jene nach der konkreten Funktionsweise des Konzerts.
Wie wurden die Allianzverträge jeweils interpretiert? Welche Konfliktlösungsstrategien wurden
angewendet? Welche Staaten wurden zu den Gesprächen zugelassen? Wo sind die Verhandlungen in
Troppau und Laibach im Diskurs über Intervention bzw. Nichtintervention in Zweitstaaten zu
verorten?
Das Projekt befasst sich mit zwei bisher wenig untersuchten Mächtekongressen und leistet daher einen
wichtigen Beitrag zum Verständnis europäischer Mächtepolitik in der Ära nach dem Wiener
Kongress. Doch ist der zentrale Konfliktpunkt der Verhandlungen nicht nur relevant für die erste
Hälfte des 19. Jahrhunderts: Auch heute stellt sich angesichts zahlreicher internationaler Krisen immer
noch die Frage nach der Reaktion der Staatengemeinschaft, die letztlich stets auf die Alternative
Intervention – Nicht-Intervention hinausläuft.

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Type: acdh:TopCollection
today Available Date: 16 Jul 2019
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info The congresses of Aachen (1818), Troppau (1820), Laibach (1821) and Verona (1822), whose records are available now in a digital edition, are the result of a new conception of foreign policy after the Napoleonic war. Temporarily, interstate rivalry and power politics have been replaced by intergovernmental cooperation, which has hitherto not been practiced to this extent. The political and territorial reorganization of Europe negotiated at the Congress of Vienna (1814/15) was the result of this cooperation. On the level of international law, this cooperation was secured by a complex system of alliances and acquired a certain degree of institutionalization as the so-called European Concert of Powers. In Aachen, Troppau, Ljubljana and Verona, the representatives of the powers met to discuss open questions of European interest, avert or resolve international crises and guarantee peace and tranquillity in Europe. The protocols and other documents edited here show the official reading of the negotiations. As such, they provide an insight into the intellectual foundation and practical functioning of the European Conference of Powers.
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