Property | Value(s) |
---|---|
acdh:hasCoverageEndDate |
1821-01-01
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acdh:aclRead |
public
|
acdh:hasBinaryUpdatedRole |
admin
|
acdh:hasPrincipalInvestigator | |
acdh:hasNonLinkedIdentifier |
FWF: P 28448
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acdh:hasStartDate |
2016-12-01
|
acdh:hasIdentifier |
https://arche.acdh.oeaw.ac.at/api/26538, https://id.acdh.oeaw.ac.at/maechtekongresse/projects/P28448
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acdh:hasAvailableDate |
2019-07-17
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rdf:type | |
acdh:hasLanguage | |
acdh:createdBy |
admin
|
acdh:hasTitle |
Die Kongresse von Troppau und Laibach 1820/21
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acdh:hasUpdatedRole |
admin
|
acdh:hasLifeCycleStatus | |
acdh:hasCoverageStartDate |
1820-01-01
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acdh:hasRelatedCollection | |
acdh:hasUpdatedDate |
2019-08-27T11:28:32.661Z
|
acdh:hasDescription |
1820 und 1821 versammelten sich die Vertreter der europäischen Großmächte erst in der schlesischen
Kleinstadt Troppau/Oppava, und dann in Laibach/Ljubljana, um Krisenpolitik zu betreiben: Auf der Kongressagenda stand die Frage, wie das Europäische Mächtekonzert auf die im Königreich beider Sizilien ausgebrochene konstitutionelle Revolution reagieren sollte. War eine militärische Intervention die einzige Möglichkeit, um die herkömmliche monarchische Ordnung in Süditalien wieder herzustellen? Oder sollte einer Nichtinterventionspolitik der Vorrang eingeräumt und dadurch der politische Umsturz akzeptiert werden? Grundlage der Gespräche 1820/21 waren die verschiedenen Allianzverträge, die ab 1814 zwischen den europäischen Mächten abgeschlossen worden waren. Das Ziel dieser Maßnahmen war die Sicherung des Frieden und der politischen Ruhe auf dem durch die Revolutions- und Napoleonischen Kriege gebeutelten Kontinent. Zwar war ein gemeinsames Ziel definiert – doch wie dieses angesichts erneuter revolutionärer Unruhen etwa in Süditalien erreicht werden sollte, war nicht vertraglich festgelegt worden. Während der Verhandlungen in Troppau und Laibach traten die unterschiedlichen Ansichten der beteiligten europäischen Mächte in dieser Frage klar zu Tage. Erstmals nach dem Ende des Wiener Kongresses und dem endgültigen Sieg über Napoleon wurde das europäische Allianzsystem auf die Probe gestellt. Das Projekt untersucht die verschiedenen politischen Ansätze und Strategien der Mächte und setzt diese mit innenpolitischen Faktoren ebenso in Zusammenhang wie mit den unterschiedlichen Vorstellungen der beteiligten Staatsmänner über das Wesen und den Zweck des Europäischen Mächtekonzerts. Die zentrale Frage ist dabei jene nach der konkreten Funktionsweise des Konzerts. Wie wurden die Allianzverträge jeweils interpretiert? Welche Konfliktlösungsstrategien wurden angewendet? Welche Staaten wurden zu den Gesprächen zugelassen? Wo sind die Verhandlungen in Troppau und Laibach im Diskurs über Intervention bzw. Nichtintervention in Zweitstaaten zu verorten? Das Projekt befasst sich mit zwei bisher wenig untersuchten Mächtekongressen und leistet daher einen wichtigen Beitrag zum Verständnis europäischer Mächtepolitik in der Ära nach dem Wiener Kongress. Doch ist der zentrale Konfliktpunkt der Verhandlungen nicht nur relevant für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts: Auch heute stellt sich angesichts zahlreicher internationaler Krisen immer noch die Frage nach der Reaktion der Staatengemeinschaft, die letztlich stets auf die Alternative Intervention – Nicht-Intervention hinausläuft. |
acdh:hasEndDate |
2020-08-31
|
Project
1820 und 1821 versammelten sich die Vertreter der europäischen Großmächte erst in der schlesischen
Kleinstadt Troppau/Oppava, und dann in Laibach/Ljubljana, um Krisenpolitik zu betreiben: Auf der
Kongressagenda stand die Frage, wie das Europäische Mächtekonzert auf die im Königreich beider
Sizilien ausgebrochene konstitutionelle Revolution reagieren sollte. War eine militärische Intervention
die einzige Möglichkeit, um die herkömmliche monarchische Ordnung in Süditalien wieder
herzustellen? Oder sollte einer Nichtinterventionspolitik der Vorrang eingeräumt und dadurch der
politische Umsturz akzeptiert werden?
Grundlage der Gespräche 1820/21 waren die verschiedenen Allianzverträge, die ab 1814 zwischen den
europäischen Mächten abgeschlossen worden waren. Das Ziel dieser Maßnahmen war die Sicherung
des Frieden und der politischen Ruhe auf dem durch die Revolutions- und Napoleonischen Kriege
gebeutelten Kontinent. Zwar war ein gemeinsames Ziel definiert – doch wie dieses angesichts erneuter
revolutionärer Unruhen etwa in Süditalien erreicht werden sollte, war nicht vertraglich festgelegt
worden.
Während der Verhandlungen in Troppau und Laibach traten die unterschiedlichen Ansichten der
beteiligten europäischen Mächte in dieser Frage klar zu Tage. Erstmals nach dem Ende des Wiener
Kongresses und dem endgültigen Sieg über Napoleon wurde das europäische Allianzsystem auf die
Probe gestellt.
Das Projekt untersucht die verschiedenen politischen Ansätze und Strategien der Mächte und setzt
diese mit innenpolitischen Faktoren ebenso in Zusammenhang wie mit den unterschiedlichen
Vorstellungen der beteiligten Staatsmänner über das Wesen und den Zweck des Europäischen
Mächtekonzerts. Die zentrale Frage ist dabei jene nach der konkreten Funktionsweise des Konzerts.
Wie wurden die Allianzverträge jeweils interpretiert? Welche Konfliktlösungsstrategien wurden
angewendet? Welche Staaten wurden zu den Gesprächen zugelassen? Wo sind die Verhandlungen in
Troppau und Laibach im Diskurs über Intervention bzw. Nichtintervention in Zweitstaaten zu
verorten?
Das Projekt befasst sich mit zwei bisher wenig untersuchten Mächtekongressen und leistet daher einen
wichtigen Beitrag zum Verständnis europäischer Mächtepolitik in der Ära nach dem Wiener
Kongress. Doch ist der zentrale Konfliktpunkt der Verhandlungen nicht nur relevant für die erste
Hälfte des 19. Jahrhunderts: Auch heute stellt sich angesichts zahlreicher internationaler Krisen immer
noch die Frage nach der Reaktion der Staatengemeinschaft, die letztlich stets auf die Alternative
Intervention – Nicht-Intervention hinausläuft.
1820 und 1821 versammelten sich die Vertreter der europäischen Großmächte erst in der schlesischen
Kleinstadt Troppau/Oppava, und dann in Laibach/Ljubljana, um Krisenpolitik zu betreiben: Auf der
Kongressagenda stand die Frage, wie das Europäische Mächtekonzert auf die im Königreich beider
Sizilien ausgebrochene konstitutionelle Revolution reagieren sollte. War eine militärische Intervention
die einzige Möglichkeit, um die herkömmliche monarchische Ordnung in Süditalien wieder
herzustellen? Oder sollte einer Nichtinterventionspolitik der Vorrang eingeräumt und dadurch der
politische Umsturz akzeptiert werden?
Grundlage der Gespräche 1820/21 waren die verschiedenen Allianzverträge, die ab 1814 zwischen den
europäischen Mächten abgeschlossen worden waren. Das Ziel dieser Maßnahmen war die Sicherung
des Frieden und der politischen Ruhe auf dem durch die Revolutions- und Napoleonischen Kriege
gebeutelten Kontinent. Zwar war ein gemeinsames Ziel definiert – doch wie dieses angesichts erneuter
revolutionärer Unruhen etwa in Süditalien erreicht werden sollte, war nicht vertraglich festgelegt
worden.
Während der Verhandlungen in Troppau und Laibach traten die unterschiedlichen Ansichten der
beteiligten europäischen Mächte in dieser Frage klar zu Tage. Erstmals nach dem Ende des Wiener
Kongresses und dem endgültigen Sieg über Napoleon wurde das europäische Allianzsystem auf die
Probe gestellt.
Das Projekt untersucht die verschiedenen politischen Ansätze und Strategien der Mächte und setzt
diese mit innenpolitischen Faktoren ebenso in Zusammenhang wie mit den unterschiedlichen
Vorstellungen der beteiligten Staatsmänner über das Wesen und den Zweck des Europäischen
Mächtekonzerts. Die zentrale Frage ist dabei jene nach der konkreten Funktionsweise des Konzerts.
Wie wurden die Allianzverträge jeweils interpretiert? Welche Konfliktlösungsstrategien wurden
angewendet? Welche Staaten wurden zu den Gesprächen zugelassen? Wo sind die Verhandlungen in
Troppau und Laibach im Diskurs über Intervention bzw. Nichtintervention in Zweitstaaten zu
verorten?
Das Projekt befasst sich mit zwei bisher wenig untersuchten Mächtekongressen und leistet daher einen
wichtigen Beitrag zum Verständnis europäischer Mächtepolitik in der Ära nach dem Wiener
Kongress. Doch ist der zentrale Konfliktpunkt der Verhandlungen nicht nur relevant für die erste
Hälfte des 19. Jahrhunderts: Auch heute stellt sich angesichts zahlreicher internationaler Krisen immer
noch die Frage nach der Reaktion der Staatengemeinschaft, die letztlich stets auf die Alternative
Intervention – Nicht-Intervention hinausläuft.
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