Donnerstag, 6. Dezember 1906 1906-12-06 Arthur Schnitzler Tagebuch 1879–1931 Arthur Schnitzler Peter Michael Braunwarth Data creation in LaTeX [for print edition] by Peter Michael Braunwarth Data transformation to XML by Matej Ďurčo Data collation, structural and semantic annotation by Peter Michael Braunwarth Data transformation to TEI by Peter Andorfer Index collation of mentioned places Ulrike Czeitschner Index corrections Martin Kirnbauer Index collation and corrections Martin Anton Müller Austrian Centre for Digital Humanities, Austrian Academy of Sciences
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Vienna 2017

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http://hdl.handle.net/21.11115/0000-000B-F98E-D
Tagebuch 1903-1908 978-3-7001-1906-7 Arthur Schnitzler Werner Welzig Obmann der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Unter Mitwirkung von Peter Michael Braunwarth Susanne Pertlik Reinhard Urbach Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1991 1903-1908 237 492 Tagebuch 1879-1931 - Gesamtausgabe 978-3-7001-0395-0 Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig. Unter Mitwirkung von Peter Michael Braunwarth, Susanne Pertlik und Reinhard Urbach Band 1-10

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6/12 Vm. dictirt Roman.―

Nm. spanische Lieder etc. mit O. durchgesehn.―

Mit O. Tannhäuser (sie reicht jetzt immer ein).― Wieder einmal wie solchen Kunstintensitäten gegenüber oft die eigene Unzulänglichkeit tief empfunden. Dergleichen schafft eben nur einer, der nicht nur „dabei“, sondern „drin“ ist ― so drin, dass nichts herzu kann, dass Sorgen, Krankheit, Tod, alle Art von Angst, selbst wenn sie draußen vor der Thüre stehen, so nichtig sind wie der Wind, der draußen pfeift oder Schmetterlinge, die vorbeifliegen. „Und wenn auch“ … das muss in Einem sein wie eine Kraft für sich ― denn da die Möglichkeiten aller Art nie ganz auszuschalten sind und der Grad ihrer Entfernung relativ ist,― gibts nur eins, sie zugeben, und verachten ― Wie kläglich, kaum je eine Stunde wahrhaft „schaffen“ …und gar, wenn man nicht schafft ― kaum die Gabe haben, sich (auf Spaziergängen oder dergl.) auch nur eine Viertelstunde hintereinander seinen auf das Werk bezüglichen Gedanken hingeben können,― immer wieder, wie es mir nun thatsächlich seit Jahren geschieht, von allerlei mehr oder minder lächerlicher (oder auch sehr begründeter) Angst entweder umschwebt, bedrückt oder gleich am Nacken gepackt zu werden.

Der Weg ins Freie